Hat den Blick fürs Wesentliche: Ralf Fischbach (Mitte), hier mit seinem "Schützling" Silvio Krauss. Foto: Günther Kohlmann

MRP-Gespräch mit dem scheidenden Landesjugendwart Ralf Fischbach

In Mannheim trafen sich die hoffnungsvollen Miniaturgolf-Nachwuchskräfte aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Württemberg, Baden und dem Saarland zu den sechsten südwestdeutschen Jugend-Meisterschaften. Für Ralf Fischbach (Hollnich) waren es wohl die letzten Titelkämpfe dieser Art in seiner Funktion als Jugendwart des Minigolfsportverbandes Rheinland-Pfalz (MRP). Der 53-jährige soll nach dem Willen des Landesverbands-Führungsgremiums bei der Generalversammlung am 5. März zum neuen Sportwart gewählt werden. Mit Ralf Fischbach sprach MRP-Pressesprecher Günther Kohlmann.

Herr Fischbach, Sie waren insgesamt sieben Jahre Jugendwart des MRP – eine ruhige oder eine ereignisreiche Zeit?

Ralf Fischbach: Generell hängt es davon ab, wie ein Funktionär seine Arbeit in diesem äußerst wichtigen Bereich gestaltet. Ich bin froh, dass es bei mir eine sehr lebendige Zeit war. Es gab viele Highlights, die es zusammen mit der Jugend nicht nur abzuarbeiten, sondern mit Leben zu füllen galt. Ich habe viele positive Erfahrungen sammeln können, habe nette Menschen kennengelernt. Und ich bin viel herumgekommen und habe viel gesehen.

Was macht ein Verbandsjugendwart? Wo lagen die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Ralf Fischbach: Die Schwerpunkte lagen in der Unterstützung der Vereine beispielsweise bei nationalen Maßnahmen. Dem Landesjugendwart obliegt die Organisation regionaler und nationaler Veranstaltungen. Dazu gehören auch die Verwaltung und die Durchführung der Landesmeisterschaften. Es liegt in der Natur der Sache, dass der Landesjugendwart als Bindeglied einerseits zwischen MRP und Vereinsjugendwarten und andererseits zwischen MRP und dem Deutschen Miniaturgolfsport-Verband dient.

Was überwiegt bei einem Verbandsjugendwart – harte Arbeit oder der Spaßfaktor?

Ralf Fischbach: Keine Frage, der Spaßfaktor überwiegt. Es ist eine Freude, die Weiterentwicklung der jungen Sportler zu erleben. Das macht sogar mehr Spaß, als das eigene Spiel. Wer die Arbeit mit der Jugend richtig gestaltet, wird ein glücklicher Mensch sein.

Wenn Sie die südwestdeutschen Meisterschaften als jährliche Bilanz der Arbeit betrachten, sind Sie dann zufrieden?

Ralf Fischbach: Ich bin zufrieden mit der Leistungsstärke der letzten Jahre. Ich wäre freilich noch zufriedener, wenn jeder Verein im MRP Jugendliche für diese Maßnahme abstellen könnte. Das würde bedeuten, dass die Nachwuchsarbeit erkennbar Früchte trägt. Denn für den Fortbestand eines Vereins ist die Jugend unabdingbar.

Wo steht unser Nachwuchs im Vergleich mit anderen Landesverbänden?

Ralf Fischbach: Der MRP stellt als eher kleiner Verband derzeit drei Jugend-Nationalspieler ab. Das heißt, wir sind national überproportional vertreten. Das heißt auch, dass wir einiges richtig gemacht haben. Der MRP war in der Vergangenheit ein beständiger Zulieferer der Jugendnationalmannschaft. Diese Tradition gilt es fortzusetzen.

Wie gestaltet sich die Arbeit mit den einzelnen Vereinen?

Ralf Fischbach: Unterschiedlich. Der 1. MGC Mainz hat in der Zusammenarbeit Vorbildcharakter. Das liegt selbstverständlich auch an den handelnden Personen in diesem Verein. Dort, wo es noch nicht so recht klappt, muss die Zusammenarbeit auch, aber nicht nur von uns gesucht werden. Die Vereine müssen sollten ihre die besten Kräfte in der Jugendarbeit einsetzen. Das garantiert deren Fortbestand. Hier ist ein Umdenken in Zukunft zwingend erforderlich.

Erhalten Sie vom Verbandspräsidium die angemessene Unterstützung?

Ralf Fischbach: Definitiv ja. Das Präsidium gewährt jegliche Unterstützung. Der Jugendwart befindet sich in dieser Hinsicht in einer glänzenden Position. Es funktioniert wunderbar.

Beim 1. BGC Rodalben beispielsweise hat die Jugendarbeit durch Kornelia Boltze eine erfreuliche Entwicklung genommen. Gilt das auch für andere Vereine?

Ralf Fischbach: In vielen Vereinen ist das derzeit nicht der Fall. Die Klubs müssen auf dem Platz präsenter sein. Das heißt, sie müssen sich den Menschen, vor allem den jungen, präsentieren und unseren Sport interessant machen. Auch hier greifen die Redensarten „Stillstand bedeutet Rückschritt“ und „von nichts kommt nichts“.

Sind Nachwuchsspieler in Sicht, die wir einmal auf der „großen“ Bühne erwarten können?

Ralf Fischbach: Ja, das sind sie. Von Manuel Szablikowski und Silvio Krauss zum Beispiel, beide vom 1. MGC Mainz, werden wir sicher noch oft hören. Wir können im MRP auch zukünftig gute Vorstellungen erwarten. Die Dichte in der Leistungsspitze ist top, in der Breite gilt es, verstärkt zu arbeiten.

Wenn Sie einen Blick in die Zukunft des Minigolfsports werfen, was sehen Sie da?

Ralf Fischbach: Ich sehe Zeiten intensiver Arbeit vor uns. Nachwuchs, vor allem von gehobener Qualität zu bekommen, ist kein Selbstläufer. Heutzutage ist das Freizeitangebot für die Jugend sehr vielfältig. Diese Konkurrenz macht es uns nicht leichter. Dazu erleben wir, dass sich das Durchschnittsalter der Minigolfer ständig erhöht.
Wir müssen also Maßnahmen ergreifen, um ein Missverhältnis zwischen Alt und Jung zu vermeiden. Der Verband ist gehalten, die Vereine zu unterstützen – und er wird es auch tun.