Minigolf ist sein liebstes Hobby: Ulrich Pieper, Sportwart des MGC Traben-Trarbach. Foto: Günther Kohlmann

Vom 18. bis 20. August haben die Sportler mit dem kleinen Ball Großkampftag: In Mannheim werden die deutschen Meisterschaften im Miniaturgolf ausgetragen, in Traben-Trarbach gibt’s die Titelkämpfe im Minigolf. Das heißt, die sportlich angehauchten Ball-Artisten aus dem gesamten Bundesgebiet richten ihre Blicke auf die Metropolregion Rhein-Neckar und aufs eher paradiesische Traben-Trarbach an der Mosel. Beide ausrichtenden Vereine gehören dem Minigolfsportverband Rheinland-Pfalz (MRP) an. Mit Sportwart Ulrich Pieper (MGC Traben-Trarbach) sprach MRP-Pressesprecher Günther Kohlmann.

 

Herr Pieper, was ist der Unterschied zwischen Miniaturgolf und Minigolf?

Ulrich Pieper: Miniaturgolf wird auf 18 Faserzementplatten, auch Eternit genannt, von je 6,25 Metern Länge und 0,90 Metern Breite gespielt. Der Vorteil ist, dass die Bahnen transportabel und einfacher zu montieren sind. Minigolf im engeren Sinne bezeichnet jene Variante, die auf genormten Anlagen nach dem System des Schweizer Gartenarchitekten Paul Bongni gespielt wird. Die 18 Bahnen sind je zwölf Meter lang und 1,25 Meter breit, mit Ausnahme der rund 25 Meter langen Weitschlag-Bahn. Die Pisten sind aus Beton. Sie dürfen zum Spielen des ruhenden Balls betreten werden. Die Hindernisse sind aus Naturstein oder Beton. Bei uns in Traben-Trarbach werden die deutschen Meisterschaften im Minigolf, also auf Betonbahnen, ausgetragen.

Die Anlage in Traben-Trarbach genießt höchste Anerkennung. Was macht diese erfreuliche Tatsache aus?

Ulrich Pieper: Unser Webmaster Roger Graf hat es treffend formuliert. Er sagte, so mancher Besucher, der im Sommer zum ersten Mal die Anlage betritt, wird sich möglicherweise verwundert die Augen reiben. Er sieht ein kleines Naturparadies mit einer enormen Anzahl von Büschen, Sträuchern und Bäumen, geschickt arrangiert mit einer kaum zu zählenden Blütenpracht. Auf der Seite fließt ein kleiner, manchmal auch wilder Bach. Dahinter sind die Mosel-Weinberge zu sehen. In diesem Zusammenhang möchte ich unserem Mitglied Rudi Heydenreich danken, der die wunderbare Platzanlage „in Form“ hält. Im übrigen ist unser Platz die erste Minigolfanlage Deutschlands.

Was kostet die Unterhaltung der Platzanlage jährlich?

Ulrich Pieper: Für die Unterhaltung der Bahnen haben wir in 20 Jahren 14 000 Euro ausgegeben.

Ist der MGC Traben-Trarbach Neuling hinsichtlich der Ausrichtung von deutschen Meisterschaften oder kann er auf entsprechende Erfahrungen zurückgreifen?

Ulrich Pieper: Wir haben einschlägige Erfahrungen, die wir gerne in Anspruch nehmen. Die erste deutsche Meisterschaft im Minigolf wurde 1956 in Traben-Trarbach ausgetragen. Auch 2002 fanden die Titelkämpfe bei uns statt. Höhepunkt des Jahres 1961 war die Ausrichtung der Minigolf-Europameisterschaft. 1983 hatten wir 180 Teilnehmer bei den deutschen Jugendmeisterschaften zu Gast. Wir wissen also, wovon wir reden, wenn es um die Ausrichtung von Meisterschaften geht.

In Traben-Trarbach geben sich Deutschlands beste Minigolfspieler gewissermaßen die Klinke in die Hand. Wie ist es um die Erfolge der eigenen Spieler bestellt?

Ulrich Pieper: Einige unserer Minigolfspieler betreiben den Sport sehr ernsthaft. Oftmals mit Erfolg, wie zahlreiche Spitzenplatzierungen bei Meisterschaften zeigen. Mit Fred Polch (1956) und Werner Bartz (1957) kamen die ersten beiden deutschen Meister aus Traben-Trarbach. Bei den kommenden Titelkämpfen gehören Sabrina Heinrich und Oliver Pieper zum engeren Favoritenkreis. Im Alltag spielen unsere Herren in der dritten Bundesliga Süd.

Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus?

Ulrich Pieper: In den letzten Jahren hat der Vorstand besonders auf gute Jugendarbeit gesetzt, was durch Top-Platzierungen bei deutschen Meisterschaften belohnt wurde. Der Verein steht ständig interessierten Jugendlichen weit offen.

Partipiziert die Stadt Traben-Trarbach an den deutschen Meisterschaften?

Ulrich Pieper: Wir tragen den Namen der Stadt hinaus in die weite Minigolf-Welt. Auch unsere Gastronomie und Beherbergungsbetriebe dürfen sich freuen. Wir rechnen mit mehr als 1 000 zusätzlichen Übernachtungen in Traben-Trarbach.

Erzählen Sie noch etwas über sich...

Ulrich Pieper: So wichtig bin ich ja gar nicht. Ich spiele seit meinem zwölften Lebensjahr Minigolf, habe 400 verschiedene Bälle und trainiere ein- bis zweimal die Woche. Das müsste reichen...